01.04.2003
Intelligente Metall-Detektoren zum Aufspüren von Minen gesucht
Landminen fordern jährlich unzählige Opfer. Auch im jetzigen Irak-Krieg werden strategische Felder vermint. Betroffen wird später vor allem wieder die Zivilbevölkerung sein. Das Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) hat nun ein Förderprogramm zur Optimierung beim Aufspüren von Antipersonenminen ins Leben gerufen. Forscher sind aufgefordert, Vorschläge für eine Verbesserung von Minen-Detektoren einzureichen. 400.000 Euro stellt das BMBF dieses Jahr dafür zur Verfügung. In einem ersten Ausschreibungsschritt geht es speziell um die Erweiterung gängiger Metall-Detektoren, Signale wirksamer wahrzunehmen. Anmeldeschluss für eine Projekt-Beschreibung ist der 30. April 2003.
Die Zahl der weltweit vergrabenen Landminen wird auf über 100 Millionen geschätzt. Herkömmliche Detektoren sind zwar hoch sensibel, doch eben wegen ihrer Empfindlichkeit unterscheiden diese Suchinstrumente kaum zwischen einer Mine und einem harmlosen Schnipsel Aluminium. In Konfliktgebieten, wo überall Metallteilchen verstreut sind, ist die Rate der Fehlalarme deshalb besonders hoch und die Suche langwierig. Bei der Identifikation helfen könnte künftig beispielsweise auch ein integriertes Bildgebungsverfahren, wie man es aus der Tomographie in der Medizin kennt. Aber auch völlig neuartige Ansätze intelligenter Technik sind gefragt.
1997 wurde in Montreal ein Abkommen zur Ächtung von Antipersonenminen geschlossen. Deutschland ratifizierte es im Jahre 1999. Das Abkommen verbietet die Verwendung, Produktion und Verbreitung von Antipersonenminen. Zudem sieht es die sichere und vollständige Beseitigung aller bisher verlegten Landminen innerhalb der nächsten zehn Jahre vor. Doch mit herkömmlichen Minendetektionstechnologien wird dieses nicht zu schaffen sein. Die technologisch hoch entwickelten Länder sind daher besonders aufgerufen, neue und verbesserte Methoden des Minenräumens zu entwickeln.
Quelle: Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF)