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09.12.2024

14.07.2022

Legionellosen als Berufskrankheit - Beispiele aus der Begutachtung

Dr. Constanze Steiner, Prof. Thomas Brüning, Prof. Jürgen Bünger, Institut für Prävention und Arbeitsmedizin der DGUV Institut der Ruhr-Universität Bochum (IPA)


Eine Lungenentzündung kann durch Legionellen hervorgerufen werden und hat oft einen schweren Verlauf. Legionellen kommen vorzugsweise in stehendem Wasser vor. In seltenen Fällen kann diese Erkrankung aufgrund der beruflichen Tätigkeit auftreten und dann als BK-Nr. 3101 anerkannt werden. Vorgestellt werden drei Beispiele aus der Begutachtungspraxis des IPA.

Was ist eine Legionellose?

Die Legionellose ist eine Infektionskrankheit durch Bakterien der Gattung Legionella, die sich durch eine schwere Lungenentzündung, auch Pneumonie genannt, äußern kann. Legionellen vermehren sich hauptsächlich in stehendem Wasser bei einer Temperatur von 25 bis 55°C.

Über 60°C werden Legionellen sicher abgetötet. Die Übertragung und Infektion erfolgen in der Regel über Tropfen oder Aerosole von mit Legionellen kontaminiertem Wasser, zum Beispiel über Duschen, Wasserhähne, Whirlpools, Klimaanlagen, Kühlanlagen und Luftbefeuchter. Beruflich von der Erkrankung gehäuft betroffen sind daher Beschäftigte von Installations sowie Wartungs und Reparaturbetrieben solcher Anlagen.

Legionellen vermehren sich intrazellulär, im Wasser bevorzugt in Amöben. Außerdem ist ein Biofilm mit anderen Bakterien für das Überleben von Legionellen von Vorteil, dies kann zum Beispiel in alten Rohrleitungen der Fall sein (Lesnik et al. 2016). Am häufigsten wird die Legionellose durch Legionella pneumophila verursacht.

Die Inkubationszeit liegt im Durchschnitt bei fünf bis sechs Tagen. Die Legionellen Pneumonie tritt in Europa bei ca. 1,8 Erkrankungen auf 100.000 Einwohner auf und ist damit eher selten (RKI, Cunha et al. 2016). Infektionen durch Legionellen sind meldepflichtig. (RKI, Helbig et al. 2002)


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